Ein Winterwunderland am letzten Sonntagmorgen auf unserem KraftorthubelAnam Cara
Letzten Donnerstag haben wir uns gemeinsam für den Feuerkreis entschieden,
irgendwie war die Nacht so still und klirrend kalt, dass es uns ans Feuer
gezogen hat. Immer wieder haben wir inne gehalten, weil die Stille so laut
war und sie Raum wollte.
Haben immer wieder den Schnee als Ahnung wahrgenommen und doch blieb da bei
mir ein Misstrauen, ob er wirklich noch kommen wird.
Was für ein Wunder, als am Freitag Morgen die Welt ganz verzaubert vor uns
lag und es einfach weiter schneite.
Selten habe ich die verschiedenen Zeitqualitäten so stark und gegensätzlich
wahrgenommen wie in diesem Advent. Die Natur folgt ihrem Rhythmus
unbeeinflusst von unserem Tun. Sie kehrt nun in die Ruhe, den Winterschlaf
und den Tod zurück, hat keine Angst vor diesem Loslassen, Stillstehen,
Schlafen – es fühlt sich an als ob sie sich genüsslich hinlegt, einige Mal
ganz tief ein und ausatmet und einfach in die Entspannung geht. Sie
erinnert sich an die Wohltat der Ruhe, kann all das Pulsieren des Lebens
zurückfahren und einschlafen.
Oh so einladend und gemütlich, ich will mich als Teil der Natur auch
einfach hinlegen und einfach still werden.
Doch was für eine Energie wirkt da noch? Obwohl ich mich ganz bewusst
entschieden habe, im Dezember keine Verabredungen abzumachen, keine Termine
zu planen und mir Raum zu schaffen für diesen Zyklus Moment, scheint es wie
verhext. Meine Tage sind so voll wie noch selten in den vergangenen Monaten
und immer wieder kommt noch etwas hinzu, was getan, gehört, besprochen,
gefeiert und erledigt werden will. Kommt mir vor, als ob es um mich herum
immer lauter schreit, je leiser die Natur wird.
Auch wenn ich mir noch so bewusst bin, dass es jetzt nicht mehr ums tun
geht und ich mich dem Sein hingeben will, stehe ich plötzlich viel öfter
inmitten dieser lauten, grellen Welt und frage mich, wie zum Donner ich
mich hier her verlaufen habe.
Wenn ich aber dann da stehe, finde ich im Erstaunen wieder diesen Ort in
mir, der sich als Teil des natürlichen Zyklus erlebt und versteht. Dann
verlangsamt sich mein Laufen, die Schritte werden kleiner und auch das
Denken wird einfacher. Es wird wieder mehr zu einem Wahrnehmen und ich muss
gar nicht mehr darauf im gleichen Tempo reagieren. Kann so vieles einfach
vorbeiziehen lassen, ohne dass ich es als Aufforderung ansehe, etwas damit
zu tun.
Ja, dann fühlt es sich wieder an wie am Sonntag auf dem Spaziergang, ich
staune über die Wunder um mich herum, kann tief ein- und ausatmen und
einfach da sein.
Wie nimmst du diese Tage wahr, wo zieht es dich im Moment hin – kannst du
das Tun und Sein in Balance bringen?
Das Feuer brennt heute Abend bei uns im Garten (ausser das Wetter dreht
nochmal). Freuen uns auf jede Seele, die dabei sein mag.
Einrichten ab 19:45, 20:00 Start Kreis
Mit kommt was mit will.
Kollekte.
in Liebi
Antonia
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Ort: Hubelhüsistrasse 29, Mittelhäusern
Zeit: 19:45 Einrichten, 20:00 Start Kreis
anam-cara.earth
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