2024-12-05 Anam Cara Feuerkreis Bern: Orchester im Eisbad

Dez. 5, 2024 | Feuerkreis

Heute Feuerkreis in 3007 Bern

Donnerstag 5. Dezember 2024
19:45 Uhr einrichten / 20 Uhr Start Kreis

Bild: Eisbad an der Aare

Anam Cara – im Wechselbad
oder als ich eisbaden ging

Die Komponistin hat das Eisbad bereitgestellt. Anmutig gibt sie der ersten Geige einen durchdringenden Blick als Zeichen. Diese wendet sich nickend dem Orchester zu und atmet kurz und scharf ein: «Es ist soweit», beginnt sie in hohen, feinen Tönen (piano: leise) beschwörend zu flüstern und verkündet (forte: laut) und feierlich (pizzicato: mit dem Finger zupfend): «das Eisbad steht bereit.»

Die hinteren Geigen schreien in einer (crescendo: lauter werdenden) Kaskade auf, erreichen die Bratschen, die (marcato: markiert) ihre Empörung äussern, dann die Celli, mit ihrem (mezzoforte: halblauten) Murren und schliesslich den Kontrabass, der den kollektiven Widerstand mit einem (fortissimo: sehr lauten) entschlossenen Kontra-«Nein» zum Ausdruck bringt und mit der gesamten Länge seines Bogens doppelt unterstreicht.

Die erste Geige fuchtelt (accelerando: schneller werdend) und regt sich furchtbar auf. Dabei tritt sie mit Nachdruck mit nackten Füssen auf, zuckt, krümmt, windet sich und artikuliert in (staccato: abgehackten, getrennten Tönen). Worauf nicht wenige der Haare ihres Bogens die Fassung verlieren und wie ausgerupfte Federn durch die Luft fliegen. Alles mündet in abrupter, wütender Stille. Feuchter Atem dampft stossartig aus den geweiteten Nüstern.

«Ich muss das Orchester effizienter steuern», spielt die erste Geige nun (piano: leise) in sich hinein, (crescendo: lauter werdend) «den Prozess regulieren», (crescendo: noch lauter werdend) «die Präzision erhöhen», (forte: laut) «damit die Komposition greift» (fortissimo: sehr laut) «und wir uns als Ganzes» (energico: energisch) «IN DIESES SCHAUDERHAFTE EISBAD SETZEN!».

(vivace: lebhaftes) Stimmengewirr des Orchesters. Die erste Geige lauscht still. Mit einem Mal wirft sie ihrem Pendant unter den Bratschen ihr Lachen zu, atmet ein und steigt (allegro: fröhlich, schnell) in den Klangteppich ein. Die überraschte Bratsche versteht. Mit einer (largo: breiten) Bewegung hebt sie den gesamten Bratschen-Fuss über den Wannenrand und lässt ihn mit einem (Tremolo: Zittern) ins eiskalte Wasser gleiten. Nun wirft sie ihren Feuerblick dem ersten Cello zu, worauf dieses in Bewegung kommt und bald darauf mit dem zweiten Fuss im Eiswasser steht. Für einen Moment schwebt der Kontrabass gefährlich schwankend über dem Eiswasser …

… ob auch er sich (Riterdando: langsamer werdend) ins eiskalte Nass sinken lässt und wie die Geigen dabei in (staccato: abgehackten, getrennten Tönen) japsen, muss ich hier offen lassen. Das dauert sonst eeeewig, dabei wollte ich euch nur eine Einladung für heute Abend schicken.

Von Herzen freue ich mich auf deine Melodie, deinen Rhythmus!

Alles Liebe,
Regina (mit der es jetzt zugegebenermassen etwas durchgebrannt ist 🙂

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